"Kommunion und Kristallnacht"

Walter Schnatz
Walter Schnatz wird im März 2017 zu Besuch in Attendorn sein. (Foto: Privat)

Auf Einladung des Vereins für Orts- und Heimatkunde Attendorn, der Buchhändlerin Isabell Hoffmann und Tom Kleine wird der gebürtige Attendorner Lyriker Walter Schnatz am 18. März 2017 zu Besuch in seiner alten Heimat sein, um im Café Moses in Neu-Listernohl aus seinem Buch „Gewonnen Wasser“ vorzulesen.

 

Walter Schnatz wurde 1930 in Attendorn geboren, wo er seine Kindheit und Jugend verbrachte. Im Jahr 1950 schrieb er ein Theaterstück über den Heiligen Kilian, das in der zerbombten Franziskanerkirche in Würzburg aufgeführt wurde. Im Jahr 1954 ging er in die DDR in der Hoffnung, dort über die Arbeiter- und Bauernfakultät zum Abitur zu kommen, was sich jedoch nicht verwirklichen ließ. Er arbeitete als Zimmermann und Heizer und nahm erfolgreich an mehreren Literaturwettbewerben der DDR teil, was dazu führte, dass er am Literaturinstitut „Johannes R. Becher“ in Leipzig studieren konnte. Im Jahr 1973 legte er das Staatsexamen in Literatur ab. Heute leben der 86-jährige Walter Schnatz und sein Sohn in Osnabrück.

 

"Das bewegte Leben eines Arbeiterkindes durch das 20. Jahrhundert"

Coves des Buches Gewonnen Wasser

Dieses bewegte Leben eines Arbeiterkindes durch das 20. Jahrhundert über die Jahrtausendschwelle zur Poesie spiegelt sich in seinen im Jahr 2014 von der Deutschen Literaturgesellschaft veröffentlichten Lebenssonetten „Gewonnen Wasser“ mit 465 Sonetten, drei Novellen und diversen Gedichten wieder.

 

Aus Anlass des nahenden Jahrestages 2016 der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November durfte nun auf dieser Homepage mit Zustimmung von Walter Schnatz der Sonettenkranz „Kommunion und Kristallnacht“ aus dem Jahr 2008 veröffentlicht werden.

 

In diesem Sonettenkranz schildert Walter Schnatz aus der Sicht des Kindes, das in freudiger Erwartung der Ersten Heiligen Kommunion ist, die Verbrechen der Reichspogromnacht, die im November 1938 auch in Attendorn viel Leid über die jüdischen Mitbürger in der Hansestadt brachten. In dieser Zeit der Verbrechen erfährt Walter Schnatz die Güte und Menschlichkeit des jüdischen Kaufmanns Cohn.

 

Die hier ebenfalls veröffentlichte Einführung zu diesem Sonettenkranz stammt von Gabriele Gastreich, einer Verwandten von Walter Schnatz. Ihr hat Tom Kleine auch den Kontakt zu dem Lyriker zu verdanken.

 

Nähere Informationen zur Veranstaltung, die am 18. März 2017 im Café Moses in Neu-Listernohl stattfinden wird, werden rechtzeitig bekannt gegeben.

 

"Kommunion und Kristallnacht"

Hier können Sie sich den kompletten Sonettenkranz "Kommunion und Kristallnacht" von Walter Schnatz aus dem Jahr 2008 sowie die Einleitung von Gabriele Gastreich aus dem Jahr 2016 herunterladen:

 

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Einführung zum Sonettenkranz "Kommunion und Kristallnacht"
Gabriele Gastreich, Oktober 2016
Einführung Sonettenkranz G. Gastreich.pd
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"Kommunion und Kristallnacht"
Walter Schnatz, 2008
Sonettenkranz.pdf
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Kommentare: 3
  • #1

    Schnatz Gerhard Walter (Montag, 07 November 2016 03:53)

    Mit großer Freude habe ich ihren Bericht über meinen Vater Walter Schnatz gelesen. Er ist auch begeistert. Herzliche Grüße aus Osnabrück. Walter und Gerhard Walter Schnatz.

  • #2

    Tom (Montag, 07 November 2016 17:52)

    Hallo Herr Schnatz,
    das freut uns sehr. Wir freuen uns auf die Veranstaltung im März 2017.
    Liebe Grüße, auch an Ihren Vater.
    Tom Kleine

  • #3

    Schnatz Gerhard Walter (Samstag, 29 Juli 2017 08:34)

    Mit großer Freude beobachte ich ihre Mühe, Papas Buch anzupreisen. Dieser Sonettenkranz ist eine wahre Geschichte, die Papa mir schon als Kind erzählte. Nach seinem Tod habe ich sein Erbe angetreten. Ein Wirrwarr von Blättern und Geschriebenen. Zum Glück haben wir immer alles zusammen gemacht. Zum Beispiel: 14 Jahre an diesen Buch gearbeitet. Es war ein Vater und Sohn - Projekt. Mit vielen Höhen und Tiefen. Alle Urschriften sind dadurch erhalten. Der Deal war: "Wenn ich dir helfe? Dann gehört jeder beschriebene Zettel mir. Gott lob und preise die Vater und Sohn Liebe! Wenn sie etwas brauchen, fragen sie mich. Menschlich gesehen, ist es ein Glück sie zu haben. Danke. Gerhard Walter Schnatz