Über das Stadtarchiv Attendorn haben wir aus dem "Nachlass Stadtbäckerei Kemmerich" diese historische Aufnahme bekommen. Frontal zu sehen ist das ehemalige Kaufhaus Böheimer in der Breiten Techt.
Am 19. Januar 1923 verstarb der jüdische Kaufmann Ari Böheimer im Alter von 66 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit. Er wurde auf dem jüdischen Friedhof in Attendorn begraben.
Kurz nach seinem Tode übernahm der Attendorner Artur Voß das Kaufhaus Böheimer.
Ari Böheimer war das zweite von acht Kindern von Isaak Aron Böheimer und Eva Steinweg. Isaak Böheimer versuchte seit dem Jahr 1841 in Attendorn Fuß zu fassen. Erst nach langem Kampf mit den Behörden in Attendorn konnte er im Jahr 1853 als Metzger übersiedeln. 1855 erwarb Böheimer das Haus von J. Brüser. Er eröffnete später das Kaufhaus I. Böheimer in der Breiten Techt. In seinem Testament von 1886 setzte Isaak Böheimer seinen ältesten Sohn Ari als Haupterben ein.
Diese Aufnahme entstand vermutlich vor dem 2. Weltkrieg, also "nach" der Böheimer-Zeit. Dennoch dürfte das Kaufhaus in den Jahren zuvor genau so ausgesehen haben.
Für uns ein tolles Fundstück!
Quellen:
- Stadtarchiv Attendorn, "Nachlass Stadtbäckerei Kemmerich"
- Hartmut Hosenfeld: Jüdisch in Attendorn. Die Geschichte der ehemaligen jüdischen Gemeinde in Attendorn. Jüdisches Leben im Kreis Olpe, Band IV. Attendorn, 2006
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H. Hosenfeld (Freitag, 30 Dezember 2016 10:07)
So wird aus einem schönen Haus eine graue Maus ( Umbau des Böheimerschen Hauses2015/2016.