Reha-Mathel-Falk-Weg in Münster

Straßenschild Reha-Mathel-Falk-Weg in Münster
(Foto: Tom Kleine)

In Münster gibt es den Reha-Mathel-Falk-Weg. Dazu wurde ein Stolperstein in der Kirchstraße 27 verlegt. Beides erinnert an Reha Mathel Falk, die im Alter von gerde einmal fünf Jahren im KZ  Auschwitz umgebracht wurde.

Doch was hat dieses schreckliche Einzelschicksal eines jungen Mädchens aus Münster mit Attendorn zu tun? Nun, Reha-Mathel-Falk war die Tochter der Attendorner Jüdin Erna Falk, für die ein Stolperstein in Attendorn verlegt ist.

 

Mutter Erna Irene Falk kam aus Attendorn

Erna Irene Falk
Erna Irene Falk. (Foto: Archiv Hosenfeld)

Erna Irene Falk, geborene Cohn, wurde am 30. September 1904 in Attendorn als Kind des Kaufmannes Edmund Cohn (*1860 in Attendorn - +1928 in Attendorn) und seiner Frau Sartine, geb. Reingenheim (*1867 in Rheine - +1941 in Münster) geboren.

 

Erna Cohn besuchte nach der Volksschule und dem Lyceum in Attendorn die Frauenfachschule in Olpe und bestand am 12.-14. März 1925 die Prüfung als Kindergärtnerin.

 

Im Mai 1935 zog sie mit ihrer Mutter nach Münster. Dort lernte sie ihren künftigen Mann kennen.

 

Am Chanukkafest des Jahres 1937 verlobte sie sich mit dem Kaufmann Richard Falk aus Beckum, der am 13.7.1903 als Sohn der Eheleute Alex  Falk und Paula, geborene Lenneberg aus Attendorn, geboren worden war.  Erna Cohn heiratete am 24.01.1938 den Kaufmann Richard Falk. Die Tochter Reha (Rahel) Mathel wurde am 12. Dezember 1938 in Münster geboren.

 

Reha Mathel wurde 5 Jahre alt

Reha Mathel Falk
Reha Mathel Falk. (Fotoquelle: www.muenster.de)

Die junge Familie erhielt 1939 die Erlaubnis, nach England auszuwandern. Richard Falk wanderte am 15.07.1939 nach England aus.

 

Erna Falk folgte ihrem Mann nicht nach England, sondern blieb mit ihrer kleinen Tochter bei ihrer an Krebs erkrankten Mutter Sartine Cohn, um diese zu pflegen. Sie alle wollten nach England nachkommen.

 

Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Als Sartine Cohn im Jahr 1941 starb, bestand für Tochter Erna und Enkelkind Reha Mathel keine Möglichkeit mehr, Deutschland zu verlassen.

 

Erna Irene Falk wurde mit ihrer Tochter nach Hopsten (Kreis Borken) in ein sogenanntes Judenhaus umgesiedelt und von dort ebenso wie ihre ebenfalls in Münster lebende Schwester Hedwig Martha Paula Feibes (*1895 in Attendorn - + Januar 1943 in Auschwitz) - ebenfalls eine gebürtige Cohn aus Attendorn - , zuerst in das Ghetto Theresienstadt und dann nach Auschwitz verschleppt.

 

Mutter und Tochter Falk wurden dort im Mai 1944 ermordet. Erna Falk war damals 39 Jahre und ihre Tochter Rahel Mathel 5 Jahre alt.

 

Richard Falk verstarb 1962 in England.

 

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