Wertvolle Schularbeit

Während der beiden Kinovorführungen "Wir sind Juden aus Breslau" am 23. & 24. Januar 2020 im JAC Kino Attendorn werden zwei Installationen von Schülerinnen des Städtischen Gymnasiums Olpe  (SGO) im Kino ausgestellt sein.

 

Unter der Leitung der Kunstlehrerin Frau Magers entstanden im vergangenen Jahr die beiden bemerkenswerten Projektarbeiten, die der Initiative "Jüdisch in Attendorn" zur Verfügung gestellt wurden.

 

Schwarze Erleuchtung

Ein Kunstwerk
"Schwarze Erleuchtung". (Foto: SGO)

 

"Mein von Boltanski inspiriertes Werk „Schwarze Erleuchtung“ spiegelt durch jeweils verschiedene Konnotationen das Leben aber auch das Leid einer zufällig gewählten jüdischen Familie innerhalb des Dritten Reiches wieder.

 

Betrachtet man die äußerliche Fassade, so erkennt man eine aus Holz nachgeahmte Baracke des Konzentrationslagers in Ausschwitz. Die rotbräunliche Außenwandfarbe symbolisiert das vergossene Blut der gefallenen Insassen, wohingegen der schwarze Innenraum den Tod unterstreicht. Allgemein wurden die Farben düster gehalten, mit dem Ziel eine bedrückende Atmosphäre zu gewinnen. Die Baracke wurde absichtlich in einer Weise konstruiert, welche die Innenansicht nicht direkt ermöglicht. Auch in der NS-Zeit waren die Baracken in einer unscheinbaren Form gebaut worden, sodass beispielsweise amerikanische Flugzeuge die Lager nicht direkt erblicken konnten.

 

Bei genauerem Beobachten entdeckt man den eigentlichen Innenraum des Werkes. An der des Rezipienten gegenüberliegenden Wand sind jeweils drei Fotos zu erkennen. Diese stellen vereinzelt die Mutter, das Kind und den Vater dar. Unter diesen Bildern findet man Gegenstände, welche die Personen vor der Festnahme besessen haben. Insgesamt werden die einzelnen Komponenten nochmals mit einer Lichterkette verbunden."

 

Lilija Schweizer

(Städtisches Gymnasium Olpe)

 

Ohne Titel

Ein Kunstwerk
"Ohne Titel". (Foto: SGO)

 

"Mit unserer Installation soll an den Holocaust, d.h. die intendierte systematische Vernichtung aller Juden im damaligen Deutschland, unter dem NS-Regime erinnert werden. Der besagte Genozid begann etwa 1941 und reichte bis hin zum Kriegsende im Jahr 1945. Dabei wird auch auf Gruppierungen, die versuchten, Widerstand gegen den Holocaust zu leisten, verwiesen. Darunter auch die Weiße Rose.

 

Der Stil unserer Installation ist hierbei an den des französischen Künstlers Christian Boltanski (*1944) angelehnt, welcher für seine vielen, charakteristischen Installation bekannt wurde.

 

Die Farbwahl verweist hierbei zum einen auf die NS-Farben, wobei der rote Farbton eindeutig hervorgehoben wird.

 

Zum anderen steht die Farbe Schwarz für die Trauer, welche hier ihren berechtigten Platz findet. Die Farbe Rot kann zudem als Sinnbild für das Leben stehen, das gelassen werden musste oder nun einmal für das Blut, das vergossen wurde. Das rote Garn verbindet somit die bereits verstorbenen Menschen und zieht sich wie ein roter Faden durch das systematische Tötungsprogramm der Nazis. Der Garn verbindet in anderen Worten also die Menschen, die das gleiche Schicksal teilen mussten."

 

Theodora Koufioumtzidou und Katarina Midic

(Städtisches Gymnasium Olpe)