Portrait Aaron Abraham Ursell

Ein Portrait-Ölgemälde.
(Foto: Markus Dietrich, Dietrich-Foto)

Im Südsauerlandmuseum in Attendorn hängt seit November 2021 ein Portrait des Attendorner Unternehmers Aaron Abraham Ursell.

 

Im November 2020 suchte die Kunstsammlerin Frau Lucy Mumford aus Aberdare in Süd-Wales den Kontakt zum Stadtarchiv Attendorn und zur Initiative „Jüdisch in Attendorn“. Bei einer Auktion des Auktionshauses „Pontypridd“ hatte sie „aus Zufall“ ein in Öl gemaltes Portraitbild ersteigert, welches mit dem Schriftzug „A.A. Ursell“ verziert ist.

 

Es handelt sich um ein Portrait des jüdischen Attendorner Fabrikanten Aaron Abraham Ursell (*1802 in Attendorn - +1882 in Attendorn). Dieses Portrait wurde in den 1830er-Jahren in Berlin angefertigt und gelangte vermutlich in den 1930er Jahren mit der Flucht des gebürtigen Attendorner Juden Siegfried Ursell oder mit dem erfolglosen Fluchtversuch von Martha Ursell in den 1940er Jahren vor den Nazis aus Deutschland nach Großbritannien.

 

Zuletzt hing es in einem walisischen Restaurant in Cowbridge namens „The Marketplace“, dessen Inventar nach einer Geschäftsausgabe versteigert wurde.

 

Nach der Kontaktaufnahme entwickelte sich ein nun Jahr andauernder Recherche-Krimi, an der neben Monika Löcken, Otto Höffer, Hartmut Hosenfeld, Tom Kleine und Lucy Mumford nicht zuletzt die Ursell-Angehörigen in aller Welt beteiligt waren. Mit dem Ergebnis, dass dieses Gemälde nun dem Südsauerlandmuseum aus Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt wird und damit den Weg zurück nach Attendorn findet.

 

Nach Einschätzung von Museumsleiterin Monika Löcken handelt es sich um einen wahren „Sensationsfund“ für das Südsauerlandmuseum.

 

Zwei Frauen und ein Portrait-Bild.
Lucy Mumford aus Wales war während der Veranstaltungsreihe "Shalom Attendorn 2021" am 13. November 2021 anwesend , um das Portrait persönlich an Museumsleiterin Monika Löcken zu übergeben. (Foto: Andrea Vollmert)